Der Projektzyklus GOSSIP thematisiert alltägliche, scheinbar banale Handlungen, die Un:Sichtbarkeiten schaffen, sich ihnen entziehen oder entgegenstellen. Im Deutschen als Tratsch oder Klatsch bezeichnet, impliziert Gossip das Verbreiten und Verfälschen alltäglicher Informationen; und wird dabei genauso als fadenscheinig oder illegitim abgetan wie heiß begehrt. In einer digitalisierten Lebenswelt gewinnt Gossip an Relevanz, etwa wenn die Zirkulation von Bildern, Inhalten und Informationen politische Entscheidungen beeinflusst, ökonomische Verhältnisse herstellt oder soziale Beziehungen regelt. Gossip schafft Öffentlichkeit(en) und manipuliert (Macht-)Verhältnisse – und ist so nicht nur eine wichtige Strategie, um herrschende Ordnungen zu wahren, sondern kann auch genutzt werden, um sie im Sinne sogenannter Counter-Narratives marginalisierter Gruppen zu unterlaufen. Wenn Gossip gerade online ein Mittel ist, um Gemeinschaft und Öffentlichkeit zu gestalten, wie kann dieses Mittel dann in einen institutionellen Kontext gesetzt werden – und so Präsentations- und Narrationsweisen verändern, verhandeln, unterbrechen und kritisch befragen?

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Als erste Etappe der Programmreihe IN:VISIBILITIES nutzt GOSSIP Effekte der Vernetzung und Zirkulation, um das, was scheinbar selbstverständlich auf Screens und Displays erscheint, neu zu erzählen: durch Momente der Recherche, Diskussion, des Zusammenkommens und Ausstellens. Im Fokus stehen soziale Normen und Zuschreibungen wie Hautfarbe, geschlechtliche Identität und Klassenzugehörigkeit. Das Programm entfaltet sich als offene Suchbewegung: Den Auftakt bilden Workshops mit Studierenden der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig sowie der Universität Hildesheim. Es folgt eine Reihe hybrider Talks sowie Abende in einer Queer Bar mit der Künstlerin Paul Niedermayer. Im September eröffnet eine Ausstellung mit Arbeiten von Ana Botezatu, Rindon Johnson, Katarzyna Perlak und Bruno Zhu.

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Researching

Institutional Glitches: Instagram Takeover von Studierenden der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. In cooperation with Broken Relations – Infrastruktur und Unterbrechung.

26. – 29. April 2021 / 15. Juni 2021

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The Speculative Institution: Workshop mit Studierenden der Universität Hildesheim, Institut für Bildende Kunst und Kunstwissenschaft. In Kooperation mit Fiona McGovern (Juniorprofessorin für Kuratorische Praxis und Kunstvermittlung, Universität Hildesheim)

18. – 20. Juni 2021

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Talking

#1 Muster der (In)Differenz: Gossip, Code und Kolonisierte Körper: Jacqueline Saki Aslan (Bildungssoziologin, Künstlerin, Sozialarbeiterin, Hamburg), Amina Aziz (Journalistin, wissenschaftliche Referentin und politische Bildnerin, Berlin) und Tobias Matzner (Professor für Medien, Algorithmen und Gesellschaft, Universität Paderborn) über Gossip als Ermächtigung über diskriminierende Algorithmen.

9. Juli 2021, 18 Uhr, hybrid: vor Ort und YouTube-Livestream

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#2 Warum Gossip: Marc Siegel (Professor für Filmwissenschaft, Johannes Gutenberg-Universität Mainz) über Gossip, Öffentlichkeit und Gegenöffentlichkeit.

13. September, 18 Uhr, online

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#3 Creating Context, Building Communities? Övül Durmuşoğlu (Kuratorin und Autorin, Gastprofessorin, Graduiertenschule der Universität der Künste Berlin) und Daria Khan (Gründerin und Kuratorin von Mimosa House, London) über das Verhältnis von instituting und institution im Rahmen gemeinschaftlich orientierter Ausstellungspraxis.

9. Oktober 2021, 18 Uhr, online

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Hosting

Queer Bar mit Paul Niedermayer (Künstlerin, Berlin)

24. Juli 2021

31. Juli 2021

28. August 2021

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Showing

GOSSIP

Ausstellung: Ana Botezatu, Rindon Johnson, Katarzyna Perlak, Bruno Zhu

Eröffnung: 25. September

26. September – 31. Oktover 2021

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The Gossipers – Hohenlockstedt Edition

Reel Talk with Shirin Barthel & Sunny Pudert
Medienpartner: KubaParis

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Gefördert durch das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Schleswig-Holstein und dem Programm Neustart Kultur der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

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