Övül Ö. Durmuşoğlu (Kuratorin und Autorin, Gastprofessorin, Graduiertenschule der Universität der Künste Berlin) und Daria Khan (Gründerin und Kuratorin von Mimosa House, London) über das Sichtbarmachen unsichtbarer Gemeinschaftsstrukturen. Moderiert von Agnieszka Roguski (Künstlerische Leitung M.1 2021/22)

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Wie kann kuratorische Praxis gemeinschaftliche Strukturen schaffen? Wie können institutionelle Kontexte informelle Infrastrukturen aufgreifen und sie weiterentwickeln? Und wie werden damit unsichtbare Netzwerke sichtbar gemacht? Die Kuratorinnen Övül Ö. Durmuşoğlu und Daria Khan arbeiten mit je unterschiedlichen Gemeinschaften und Infrastrukturen, die nicht der Repräsentationsmacht des sogenannten Globalen Nordens oder heteronormativen Mainstreams entsprechen. Im Gespräch mit Agnieszka Roguski gehen die beiden Kuratorinnen aus verschiedenen Perspektiven diesen Fragen auf den Grund: Övül Durmuşoğlu wird über ihre in diesem Jahr realisierten Projekte der Autostrada Biennale in Prizren (Kosovo) und des Kunstfestivals Survival Kit in Riga (Estland) sprechen, wo sie sich einerseits mit Infrastrukturen des öffentlichen Raumes, andererseits mit dem kollektiven Gedächtnis verschiedener Generationen beschäftigt. Daria Khan berichtet über die Gründung und Kuration der unabhängigen, gemeinnützigen Kunstinstitution Mimosa House in London, das Frauen* und queeren Künstler:innen einen sicheren und ermächtigenden Raum für künstlerische Experimente und Kollaborationen bietet. Mit diesen politischen und gemeinschaftsbildenden Ansätzen beschreiben die Kuratorinnen kollektive, aber auch institutionelle Prozesse – und die sozialen Verhältnisse, die mit ihnen sichtbar gemacht werden.

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Övül Ö. Durmuşoğlu ist unabhängige Kuratorin, Pädagogin und Autorin, derzeit Gastprofessorin und Programmkoordinatorin an der Graduierten Schule der UdK Berlin und Gastprofessorin an der HBK Braunschweig. Mit dem Schwerpunkt auf intersektionalen Narrativen um zeitgenössische politische Subjektivitäten, agiert sie zwischen singulären Sprachen und kollektiven Energien, weltlichen Immersionen und historischen Kosmologien. Övül hat kürzlich zusammen mit Joanna Warsza die 3. AUTOSTRADA BIENNALE im Kosovo, das 12. Survival Kit Festival in Riga, Lettland und Die Balkone: Life, Art, Pandemic and Proximity in Berlin (2020-21) kuratiert. Für ihre zukünftigen Projekte ist sie mit CA2M Madrid, der Kunsthalle Wien und Martin Gropius Bau engagiert.

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Daria Khan ist Kuratorin des Mimosa House, einer unabhängigen gemeinnützigen Kunstinstitution, die sie 2017 in London gegründet hat. Das Mimosa House fördert künstlerisches Experimentieren und Kollaborieren und unterstützt den generationenübergreifenden Dialog zwischen Frauen* und queeren Künstler:innen. Daria war Kuratorin in Residence im MuseumsQuartier, Wien und Teilnehmerin des EUNIC-Programms im Palais de Tokyo, Paris. Sie erhielt ihren MA in Curating Contemporary Art vom Royal College of Art, London und absolviert derzeit das PhD Art Program an der Goldsmiths University in London.

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