#3: PROTECTION | House of Living Colors

verfügbar ab 21. April 2022 via Soundcloud

Was bedeutet es, Räume einzunehmen, in denen scheinbar kein Platz für alle ist? Wie können dadurch neue Orte entstehen, die Minderheiten schützen und ihnen ein Gefühl von Gemeinschaft und Akzeptanz geben? Das Berliner Drag- und Performancekollektiv House of Living Colors schafft mit seinen Auftritten sowohl auf Theaterbühnen und in Clubs als auch auf offener Straße Räume, die sich speziell rassifizierten Personen innerhalb der queeren Community öffnen. Agnieszka Roguski fragt Bad Puppy, Mitglied des Kollektivs, nach der Notwendigkeit, der Qualität und den Konsequenzen von Schutzräumen innerhalb des Mainstreams, aber auch bereits marginalisierter Communities – und der Freude, die damit einhergehen kann.

House of Living Colors wurde im Januar 2018 in Berlin gegründet und ist ein offenes Drag-, Performance- und kuratorisches Kollektiv, insbesondere für Queere, Trans, Schwarze, Indigene und People of Color (QTBIPOC). Durch ihren Hintergrund in verschiedenen Disziplinen erforschen seine Mitglieder Gender-Performance und -Diskurs in einem Club- und Theaterkontext. House of Living Colors wurde gegründet, nachdem mehrere Mitglieder Diskriminierung innerhalb der queeren Mainstream-Community in Berlin erlebten und von bestimmten Orten und Organisationen ausgeschlossen wurden. Ziel ist die Gestaltung sichererer Räume, die die Belange von QTBIPOC in den Mittelpunkt stellen und eine intersektionale Auffassung der Inklusion vertreten. Das Kollektiv will, dass ihre Community Freude, Liebe und Akzeptanz erfährt, wenn sie Räume von House of Living Colors betritt und ihre Aufführungen erleben.

Bad Puppy ist eine trans-feminine Person aus Iztapalapa, einem Stadtteil Mexiko Citys, die seit einigen Jahren in Berlin lebt. Die Schaffung von Räumen für QTBPIOC, Dekolonisierung und Clubbing sind zentrale Themen von Bad Puppys Arbeit. Bad Puppy ist seit der Gründung Teil des House of Living Colours, hat kollektiv Räume und Partys für und von trans* und nicht-binäre/n Menschen aus dem Globalen Süden organisiert und dabei Netzwerke mit anderen ähnlichen Bewegungen, Menschen und Ideen auf der ganzen Welt aufgebaut.