Ukrainisches Künstlerhaus Asortymentna kimnata / The Assortment Room

Mehr Informationen zum Projekt und den intiierenden Personen von Asortymentna kimnata

Das von Künstler:innen selbst organisierte Künstlerhaus The Assortment Room/Asortymentna kimnata wurde von Alona Karavai bereits 2014 bei dem letzten russischen Angriff als Rückzugsort für Künstler:innen gegründet. Es liegt in Ivano Frankivsk, im Westen der Ukraine. Seit Februar 2022 unterstützt Lesya Khomenko, Künstlerin und Kuratorin aus Kyiv (Kiew), die nach Ivano Frankivsk geflohen ist, die Organisation des Projekts. Die Initiative hat einen Ort für Kulturarbeiter:innen geschaffen, die aus umkämpften Gebieten fliehen mussten, aber in der Ukraine bleiben möchten. Sowohl Wohnräume als auch Ateliers werden zur Verfügung gestellt. Ein weiteres wichtiges Ziel der Initiative ist die Unterbringung von Kunst aus den gefährdeten Großstädten. Künstlerische Arbeiten werden nach Ivano Frankivsk gebracht und dort sicher aufbewahrt.

Das Künstlerhaus besteht zur Zeit aus einer großen Wohnung sowie einem Keller und Lagerräumen. Zusätzlich angemietet werden soll ein 70 qm großer Atelierraum im selben Haus, wo sich bis März 2022 eine private Kunstschule für Kinder befand. Dieser Raum wird zusätzlich 300-350 Euro monatlich kosten. Eine weitere Wohnung, in der Asortymentna kimnata Künstler:innen aufnimmt, liegt außerhalb von Ivano Frankivsk auf dem Land.

Das Projekt hat einen Facebook-Account https://www.facebook.com/asortymentna.kimnata, sowie eine Instagram Seite: https://www.instagram.com/asortymentna_kimnata/

Im Augenblick beherbergt Asortymentna kimnata neben den beiden Organisatorinnen zehn Künstler:innen: Sasha Kurmaz, Kateryna Aleinik, Taira Umarova, Yaroslava Khomenko, Daniil Galkin, Zhanna Kadyrova, Denis Ruban, Nikita Kadan, Oleksiy Sai und Kateryna Buchatska. Die Anzahl der Künstler:innen, die aufgenommen werden, wächst stetig.

“In a time of physical destruction, we will physically create. Culture and art are important at all times, I have already tested this during the Revolution of Dignity. This is not a matter of neccessity, it has nothing to do with survival, but it is very important at the diplomatic and geopolitical levels.” Lesya Khomenko

Lesya Khomenko (geb. 1980) ist eine eigentlich in Kyiv lebende Künstlerin und Kuratorin. Seit 2004 ist sie Mitglied der Künstler:innengruppe Revolutionary Experimental Space (R.E.P.). 2007 und 2008 gründete Khomenko mit anderen Mitgliedern der Gruppe R.E.P. eine Initiative mit dem Center for Contemporary Art Kyiv, um junge Künstler:innen zu unterstützen. Sie ist Mitbegründerin des kuratorischen Kollektivs HUDRADA (Kunstrat), eines selbstorganisierten Bildungsprojekts, das auf interdisziplinärer Kooperation beruht. Lesya Khomenko war Artist in Residence im Center for Contemporary Art Kyiv (2005-2006) sowie LIA (Leipzig International Art Program, 2008). 2009, 2011 und 2013 gehörte Lesya zu den Finalist:innen des Pinchuk Art Prize, Kyiv.

Alona Karavai ist Mitbegründerin der Galerie und Projektraums Asortymentna kimnata in Ivano Frankivsk. Sie ist Co-Organisatorin und/oder Mitbegründerin der Projekte Insha Osvita, der horizontal school in MitOst und des Porto Franko Festival. Ebenfalls gründete sie die sozialen Initiativen Khata-Maysternya und Agency for educational events and products INSHI, und ist soziale Investorin bei Urban Space 500. Karavai hat Organisationsmanagement in der TU Kaiserslautern studiert. Sie ist Ko-Autorin mehrerer Publikation und Handbücher für Bildung jenseits des Kanons.

Interviews mit Alona Karavai zu Rettung von Kulturgütern:
https://www.br.de/kultur/interview-alona-karavai-krieg-schutz-evakuierung-ukraine-kunst-kultur-100.html
https://www.deutschlandfunkkultur.de/krieg-in-der-ukraine-koennen-kulturgueter-gerettet-werden-dlf-kultur-53c66055-100.html