8. Mai 2023
19:30 Uhr
Lagerhaus G
Am Montag, 08. Mai 2023 um 19:30 Uhr zeigt der Filmclub M.1 anlässlich des Tages der Befreiung vom Nationalsozialismus die Dokumentation Lagerhaus G (2022) des Regisseurs Markus Fiedler. Mit viel Feingefühl, Ruhe und unter Einbezug unterschiedlicher Perspektiven erzählt der Film die komplexe Geschichte eines Lagerhauses im Hamburger Hafen. Das Gebäude soll laut Koalitionsvertrag der Hamburger Regierung zu einer Gedenkstätte werden, verfällt jedoch zunehmend. Im Anschluss findet ein Gespräch mit dem Regisseur über die Hintergründe des Films statt. Fragen aus dem Publikum sind herzlich willkommen.
Zwischen der Hamburger Hafencity und der Veddel liegt der sogenannte Kleine Grasbrook. Hier treffen altes Hafengebiet und große Pläne von Stadt und Investor:innen aufeinander. Mittendrin: das Lagerhaus G am Dessauer Ufer. Der Speicher wurde 1903 erbaut und einst lagerte hier Reemtsma-Tabak. Während des Zweiten Weltkriegs war er Außenlager des KZ Neuengamme, in dem italienische Militärinternierte und Jüdinnen für Zwangsarbeit im Hafen untergebracht waren. Der persönliche Kontakt zum langjährigen Besitzer des Lagerhauses ist Ausgangspunkt für den Filmemacher, um auf Spurensuche nach Geschichte und Gegenwart des Speichers zu gehen. Zeitzeug:innen und Historiker:innen werfen einen Blick auf die im Hafen unsichtbare Geschichte der Zwangsarbeit. Der Publizist und Mäzen Jan Philipp Reemtsma und die Aktivitäten der „Initiative Dessauer Ufer“ reflektieren die Frage, ob – und wenn ja wie – in einem solchen Planungsgebiet würdiges Gedenken möglich ist. Dabei wird deutlich, wie weitreichend die stadtpolitischen und gesellschaftlichen Dimensionen sind.
Nach dem Film sind alle Anwesenden herzlich zum Gespräch mit dem Regisseur des Films, Markus Fiedler, eingeladen. Die Diskussion ist offen für Fragen und Beiträge aus dem Publikum.