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Künstlerische Produktion, gemeinsames Arbeiten & geteiltes Wissen
Ein Residenzprogramm ist von seiner Lokalität, den Gastgeber*innen und dem zugrundeliegende Verständnis von künstlerischer Arbeit und Produktion geprägt. Innerhalb von holo:deck wird Kunst als eine Praxis verstanden, die sich undiszipliniert, d.h. methodisch und medial frei, artikuliert. Die Vorstellung von einem allein schöpfenden männlichen Genie und seinem Werk ist inzwischen schlicht überholt. Neues, eben auch künstlerisches Wissen entsteht auf Basis eines zuvor Erarbeiteten oder Erfahrenen und im Austausch mit anderen Akteur*innen unter Nutzung von Wissensspeichern wie Archiven, Datenbanken und Bibliotheken. Ein derartiges Wissen vermehrt sich, weil es geteilt wird, und es kann gleichzeitig ästhetisch wie diskursiv wirken. Durch gegenseitige Anleihen von und Übergänge zwischen verschiedenen Forschungszweigen hat sich in den 2000er Jahren ein neues Gefüge des Wissens gebildet, in dem sich begriffliches und sinnliches Denken, konzeptuelle und ästhetische Anteile miteinander verschränken, wie es die Gesellschaft für Künstlerische Forschung in Deutschland (GFKG) beispielsweise für ihr Symposium Verschränkte Verfahren im Herbst 2019 formulierte. holo:deck schließt an solche Entwicklungen an: Das Programm möchte Kontakte, Berührungen, Gemeinsamkeiten und Austausch zwischen Akteur*innen ermöglichen und ein zeitlich wie thematisch fokussiertes gemeinsames Erarbeiten fördern.