Huatia-Ritual und gemeinschaftliche Aktion
Herbst-Assembly – Huatia-Ritual und gemeinschaftliche Aktion
Am Samstag, dem 27. September, begann die Herbst-Assembly mit einem Spaziergang zum Garten der Künstlerin Wiebke Habbe. Dort leitete Daniela Zambrano Almidón die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Herstellung eines Huatia an – einem traditionellen andinen Erdofen, in dem Kartoffeln mit erhitzten Steinen gegart werden. Die Steine, die aus einem nahe gelegenen Steinbruch stammen, erinnern sowohl an die lange Zeit des Pleistozänsals auch an die heutigen Rohstoffabbauaktivitäten in Schleswig-Holstein, wie Habbe betonte. Die gemeinsame Vorbereitung – das Reinigen der Steine und Kartoffeln, das Anzünden desFeuers, das Schichten von Blättern und Erde – wurde zu einem Akt der gemeinsamen Arbeit, Fürsorge und Reflexion. Als der Ofen verschlossen wurde, leitete Zambrano Almidón ein Ritual der Dankbarkeit gegenüber dem Boden und den Vorfahren, bei dem der Hügel mit Blumen geschmückt wurde. Diese Geste löste jedoch einen Moment der Reibung aus: Habbe lehnte die Verwendung von industriell angebauten Blumen auf ihrem pestizidfreien Boden ab, der über viele Jahre hinweg als Raum ökologischer Integrität gepflegt worden war. Durch diesen Austausch wurde das Huatia zu mehr als nur einer Mahlzeit – es wurde zu einem Ort der kulturellen Erinnerung, des ökologischen Bewusstseins und der gemeinschaftlichen Transformation.