Muster der (In)Differenz: Gossip, Code und Kolonisierte Körper

9. Juli 2021, 18 Uhr CET

Diskussion mit Jacqueline Saki Aslan (Bildungssoziologin, Künstlerin, Sozialarbeiterin, Hamburg), Amina Aziz (Journalistin, wissenschaftliche Referentin und politische Bildnerin, Berlin) und Tobias Matzner (Professor für Medien, Algorithmen und Gesellschaft, Universität Paderborn), moderiert von Agnieszka Roguski.

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Techniken wie das Scannen, Verarbeiten und Auswerten von Daten treten als objektive Werkzeuge scheinbar ideologiefreier Technologien auf. Tatsächlich spiegeln Algorithmen jedoch die Macht derer wieder, die sie programmieren. Ob Gesichtserkennungssoftware oder KI – sobald Menschen als Datensubjekte lesbar gemacht werden, werden sie klassifiziert; und damit auch privilegiert oder diskriminiert. Wie also wirkt sich die Programmierung abstrakter Software auf die konkrete Realität von Körpern aus? Welche Möglichkeiten bietet die virale Verbreitung von Informationen, um digital codierte Infrastrukturen umzuschreiben? Kurzum: Kann Gossip zu einer Dekolonisierung des Digitalen beitragen?

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Jacqueline Saki Aslan forscht und arbeitet zu neuen Formen der Geschichts- und Museumsvermittlung, Frauen*gesundheit und der politischen Stärkung von Frauen*, Fluchtgeschichte und Trauma und dem yezidischen Genozid. Ihr Schwerpunktthema ist Klassismus in Verschränkung mit race und gender. Bis 2020 war sie Teil der Konsultationsgruppe zur Agenda Frauen, Frieden und Sicherheit der Bundesregierung. Aktuell berät sie das MARKK Museum in Hamburg als freiberufliche Vermittlerin und ist als Künstlerin aktiv.

Amina Aziz arbeitet als Journalistin, wissenschaftliche Referentin und politische Bildnerin zu Themen wie Post- und Dekolonialität, Antirassismus, Islamismus und Post-Islamismus sowie Drogenpolitik. In ihrer Arbeit interessiert sie sich insbesondere für marginalisierte Perspektiven, wobei sie die Auswirkungen von Kapitalismus und Kolonialismus im Blick hat. Sie ist Herausgeberin der Encyclopaedia Almanica und produziert Podcasts, u.a. für die Rosa-Luxemburg-Stiftung und das Kunstmuseum Basel.

Tobias Matzner ist Professor für Medien, Algorithmen und Gesellschaft an der Universität Paderborn. Seine Forschung bewegt sich an den Schnittpunkten von Kultur, Gesellschaft und digitalen Technologien. Tobias Matzner hat Philosophie und Informatik in Karlsruhe, Rom und Berlin studiert und in Karlsruhe in Philosophie promoviert. Er war am Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften in Tübingen und der New School for Social Research in New York tätig.

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Der Talk wurde aufgezeichnet und kann auf unserem YouTube- oder Vimeo-Kanal nachgesehen werden.

Termine

2021

9. Juli 18 Uhr Veranstaltung